Überall in der entwickelten Welt gehen Versorgungsunternehmen dazu über, Smart Meter, also „intelligente Zähler“, zu implementieren, und zwar in hohem Tempo. Diese höchst umstrittene Stromzähler-Technologie kommt möglicherweise bald auch nach Österreich.
Eine Anzeige, die vor Kurzem in der Kleinen Zeitung erschien, zeigt, mithilfe welcher Propaganda die Energieversorgungsunternehmen diese neue Technik präsentieren. Was sie verschweigen, das sind die zahlreichen Nachteile der Smart Meter.
Ich habe mich die vergangenen vier Jahre lang in Kalifornien intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Aus gutem Grund haben Smart Meter sehr an Popularität verloren, und die einzigen, die diese Technologie heute noch wollen, sind die Unternehmen, die davon profitieren. Es folgen die wichtigsten Erkenntnisse, die wir bei unseren Untersuchungen bislang gewonnen haben. Sie werden sehen, wie wichtig es ist, dass sich die Österreicher gegen Smart Meter aussprechen und zwar noch bevor sie installiert werden.
[To read this article in English, click here. Here is an Austrian website on smart meters. Here is another great website.]
Der Strompreis steigt: Überall in den USA, Australien und Kanada haben Menschen beobachten müssen, dass mit der Verwendung eines Smart Meter ihre Stromrechnung deutlich gestiegen ist. Es hat sich gezeigt, dass viele dieser Stromzähler ungenau sind (wahrscheinlich messen sie Spannungsspitzen und Überspannungen, die man gar nicht wirklich verwendet). Zusätzlich zu diesen Fehlern wird Ihr Versorgungsunternehmen bald Preissysteme einführen, die sich am Zeitpunkt des Verbrauchs („Time of Use“, TOU) orientieren. Dadurch können sie den Kunden zu der Zeit, wenn die Menschen von der Arbeit heimkommen, einen um 400 % höheren Strompreis berechnen, und um 2:00 Uhr morgens, wenn die meisten schlafen, einen niedrigeren. Dies ähnelt der Preisstrategie, die das Taxiunternehmen Uber verwendet, welches höhere Preisen zu Spitzenzeiten verrechnet. Fazit ist, dass die Versorgungsunternehmen ihre Gewinne erhöhen werden und Ihre Stromrechnung steigen wird.
ORF 2 on Smart Meters
ORF 2 on Smart Meters
Datenschutz und Überwachung: Anstatt einmal im Monat oder im Jahr Ihren Stromzähler abzulesen, werden die Versorgungsunternehmen (und die Staatssicherheitsbehörden) im 15- oder 60-Minuten-Takt Angaben über Ihren Stromverbrauch erhalten. Durch dieses Diagramm, welches den Elektrizitätsverbrauch einer Familie in Chicago darstellt, wissen die Elektrizitätsunternehmen ob Sie zuhause sind, wann Sie schlafen und aufstehen, wie viele Personen sich in Ihrer Wohnung befinden und wann Sie in den Urlaub fahren. Sie können sogar in Erfahrung bringen, welches Gerät Sie wann verwenden und welche DVD Sie gerade anschauen. Letztere Information erhalten sie durch die digitale Signatur die Ihr Fernseher aussendet. Eine solch detaillierte Kontrolle des Privatlebens von Personen kann man nur als Massenüberwachung bezeichnen und diese ist in einer Demokratie eigentlich nicht zulässig. Der SPIEGEL beschäftigt sich in diesem Artikel mit dem Aspekt der Privatsphäre bei der Verwendung eines Smart Meter.
Hacker: Ich arbeite in Silicon Valley und die Technologie-Community weiß, dass alles gehackt werden kann. Warum um alles in der Welt stellt man dann etwas, das so wichtig für die Zivilisation ist wie das Stromnetz, ins Internet? Kriminelle Hacker und ausländische Regierungen könnten umfassende Stromausfälle verursachen – und man könnte feststellen, ob Sie gerade zuhause sind, um leichter bei Ihnen einzubrechen. Der Roman „Black Out“ beschäftigt sich mit diesem erschreckenden Szenario, genau wie das folgende Video, das jedem Betrachter klarmacht, dass Politiker, die unser Stromnetz ins Internet stellen wollen, nicht ganz klar bei Verstand sein können.
[Dieses Video wurde von SkyVision Solutions bereitgestellt und beinhaltet Material welches in Übereinstimmung mit der Fair Use Doctrine 17 U.S.C. 107 ist. Es wird hier im öffentlichen Interesse für nicht kommerzielle Zwecke präsentiert Der erste Teil dieses Videos beinhaltet wirkliche Nachrichten. Der zweite Teil ist von einem National Geographic Film der über ein fiktionales „blackout“ (Zusammenbruch des gesamten Stromnetzes) Szenario berichtet.]
Profit aus Ihren Daten: Wie bereits erwähnt, wird Ihr Versorgungsunternehmen in der Lage sein eine enorme Menge persönlicher Daten über Sie zu sammeln. Ihr „Smart Home“ verrät dem Unternehmen, wann die Milch in Ihrem Kühlschrank schlecht wird und kann Ihnen dann einen Gutschein für eine Tüte Milch vom Supermarkt auf Ihr Mobiltelefon senden. Für manche mag das cool und praktisch klingen, aber in Wirklichkeit ist es eine unnötige Verletzung Ihrer Privatsphäre von der letztlich nur Ihr Versorgungsunternehmen profitiert. Dies wird für die Versorgungsunternehmen der Zukunft eine wichtige Einnahmequelle sein, und es ist der Hauptgrund, dass sie überhaupt bereit sind, so viel Geld für die Einführung dieser unnötigen Technologie auszugeben. Es gibt Experten, die glauben, dass in Zukunft Ihre Daten profitabler sein könnten als der Strom an sich. In dem neuen Buch „Data und Goliath“ erfahren Sie, wie wichtig Ihre persönlichen Daten für Unternehmen und Regierungen sind und warum Sie sie schützen sollten.
Verstoß gegen Eigentumsrechte: Ihr Versorgungsunternehmen hat das Recht, Ihren Stromverbrauch zu messen und Ihnen den verbrauchten Strom zu berechnen. Aber es hat nicht das Recht, auf Ihrem Privatgrundstück eine Rundfunk-Kommunikationsanlage einzurichten. Und ein Smart Meter ist letztlich genau das: Er sendet Mikrowellen durch Ihr Haus, sammelt Ihre persönlichen Daten und sendet diese Informationen zurück zum Versorgungsunternehmen, das davon profitiert. Dies verstößt gegen den Vertrag den Sie mit dem Versorgungsunternehmen eingegangen sind. In den USA sind Einzelpersonen bereits erfolgreich gegen Smart Meter vorgegangen, indem sie dem Versorgungsunternehmen über ihre Anwälte mitteilen ließen, dass die Unternehmen nicht das Recht haben ohne Zustimmung und finanzielle Entschädigung auf einem Privatgrundstück eine Kommunikationsanlage einzurichten.
Smart-Meter-Brände: Googeln Sie einmal „smart meter fires“ – Sie werden erstaunt sein, wie oft diese neuartigen Stromzähler in aller Welt sich übermäßig erhitzen, zu brennen anfangen und manchmal sogar explodieren. Traditionelle analoge Stromzähler sind eine unglaublich sichere Technologie, die der Gesellschaft 125 Jahre lang gute Dienste geleistet haben. Ein analoger Stromzähler hält bis zu 50 Jahre lang. Die neuen Smart Meter hingegen werden oft in China hergestellt und sind nichts weiter als einfache Funksender, in ein billiges Stück Plastik verpackt, die alle 10–15 Jahre ausgetauscht werden müssen (falls sie nicht vorher abbrennen). Sie sind häufig nicht mit dem elektrischen System älterer Häuser kompatibel und können Spannungsspitzen nicht verarbeiten. Außerdem ist bekannt, dass Smart Meter in Brand geraten können, wenn sie aus der Ferne eingeschaltet werden, was auch schon geschehen ist. Sehen Sie sich dieses aufschlussreiche neue Video an, um mehr über Smart-Meter-Brände zu erfahren.
Gesundheitliche Risiken: Das Smart-Meter-System wird in Österreich für eine enorme Menge Elektrosmog sorgen – aus zwei Gründen: Erstens kommunizieren die meisten Smart Meter über WLAN mit jedem Gerät in Ihrem Haus, wobei ständige Impulse von Mikrowellenstrahlung ausgesendet werden (mehrere zehntausend pro Tag). Dies nennt man „Smart Home“ und das bedeutet, dass Ihre Küche voll mit Elektrosmog ist, denn jedes Haushaltsgerät „spricht“ ständig mit dem Stromzähler. Und falls sich Ihr Smart Meter (bzw. Dutzende Smart Meter, falls Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen) in der Nähe Ihres Schlafzimmers befindet, bedeutet es außerdem, dass Sie die ganze Nacht lang Mikrowellenstrahlung ausgesetzt sind während Sie schlafen. Diese Situation hat bereits in aller Welt zu schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden geführt – überall dort, wo Smart Meter installiert wurden.
Die Smart Meter senden dann Ihre persönlichen Daten als gepulste Niedrigfrequenzen oder -schwingungen über die elektrische Stromleitung an das Versorgungsunternehmen zurück. Diese Technologie bezeichnet man als Power Line Carrier (PLC) und eigentlich klingt es nach einer guten Idee. Jedoch verschmutzen diese Schwingungen die elektrischen Leitungen mit zusätzlichen Frequenzen, die über die Kupferleitungen in jedes Haus gelangen und dann von den elektrischen Leitungen abstrahlen. Dadurch ensteht innerhalb eines Hauses ein biologisch gefährliches Feld. Dies nennt man „schmutzige Elektrizität“ und es verursacht gesundheitliche Probleme für die gesamte Gesellschaft in der diese Technologie verwendet wird. Sie wird auch in Österreich das Stromnetz verschmutzen. Die Österreichische Ärztekammer hat bereits davor gewarnt, dass dieses Vorhaben möglicherweise die Gesundheit der Menschen schädigen wird.
Menschen, die bereits eine Überempfindlichkeit gegenüber elektrischem Strom entwickelt haben, wie diese Menschen in Kärnten, können mit dieser Technologie oft gar nicht leben. Und das heißt, dass ganze Gemeinden für bestimmte Menschen durch Smart-Meter-Systeme unbewohnbar werden. Das ist eine Verletzung der Menschenrechte. Ich kenne viele Leute in den USA, Kanada und Australien, die aufgrund von Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Herzrhythmusstörungen, Müdigkeit und Tinnitus aus ihren Häusern ausziehen mussten, nachdem Smart Meter eingebaut wurden. Auch wenn Sie nicht sofort solche Symptome spüren: Die Verschmutzung der elektrischen Leitungen führt dazu, dass alle Bewohner Ihrer Gemeinde weniger gesund leben werden.
Smart Meter sind nicht grün: Versorgungsunternehmen beteuern immer wieder, dass Smart Meter eine „grüne Technologie“ sind. Dies ist nichts weiter als ein Werbeslogan, der die Menschen beruhigen soll, in deren Privatsphäre diese Technologie eindringen soll. In Wirklichkeit erhöhen Smart Meter exponentiell den Elektrosmog in Ihrem Haus und das stellt ein ganz reales Gesundheitsrisiko dar. Daneben sind sie schlecht für die Demokratie, indem sie Unternehmen und Regierungen zu viele Informationen über unser Leben an die Hand geben. An einem Überwachungssystem, das Mikrowellen aussendet die Menschen schaden können, ist wirklich rein gar nichts „grün“. In Österreich gibt es eine Menge besonders grüner Energien dank Wasserkraft. Smart Meter machen den Strom nicht grüner und Pilotstudien in den USA und Kanada haben gezeigt, dass die Menschen ihren Energieverbrauch nicht senken, nur weil sie einen Online-Bericht darüber erhalten.
Sie sehen: Es gibt zahlreiche wichtige Gründe um Smart Meter abzulehnen. Mehr als 200 Organisationen weltweit helfen mit, Smart-Meter-Programme in ihren Gemeinden zu stoppen. Es gibt auch einen preisgekrönten Dokumentarfilm über Smart Meter, den Sie hier sehen können (mit deutschen Untertiteln):
Sie können den Dokumentarfilm “Take Back Your Power” mit deutschen Untertiteln hier sehen.
Ich bin seit fast 10 Jahren mit einer wunderschönen österreichischen Ärztin verheiratet. Während meiner Zeit in Österreich habe ich den hiesigen Pragmatismus und die Weisheit schätzen gelernt, die die österreichische Kultur verkörpert. In Österreich geschehen viele Dinge etwas langsamer als in Kalifornien und das ist oft auch ganz gut so. So können Sie hier nämlich von unseren Fehlern lernen.
Smart Meter sind ein großer Fehler und diese Tatsache wird der Welt langsam bewusst. Genau wie man hier Atomkraft, genetisch modifizierte Nahrungsmittel und andere Umweltgifte gestoppt hat, die in anderen Ländern noch immer erlaubt sind, könnte Österreich zu einem der weltweit führenden Länder werden, wenn es darum geht, diese unsichere, unerprobte und invasive Technologie zu stoppen. Nur weil die EU-Bürokraten in Brüssel Smart Meter wollen, bedeutet das nicht, dass wir sie auch bekommen müssen. Die Österreicher sollten stattdessen ihre Stimme erheben und sagen: „Nein zum Smart Meter!“
Hier ist eine Liste mit drei Dingen, die Sie heute noch tun können:
1.) Senden sie einen eingeschriebenen Brief an ihre Elektrizitätsversorgungsunternehmen und teilen sie Ihnen mit, daß Sie nicht damit einverstanden sind einen „Smart Meter“ installiert zu bekommen. Es gibt kein Gesetz in Österreich dass Ihnen vorschreibt einen Smart Meter akzeptieren zu müssen, unabhängig davon was der Energieversorger Ihnen sagen wird. Das Energieversorgungsunternehmen wird eventuell versuchen Sie einzuschüchtern und wird Ihnen sagen dass Sie keine Wahl haben, wie es ja auch schon in den Vereinigten Staaten, Kanada und Australien passiert ist. Allerdings sind in diesen Ländern schon mehrere Hunderttausend Menschen für ihre Rechte eingestanden und haben nun dadurch sichere und analoge Stromzähler. Dies kann auch hier passieren, wenn Sie sich genug Menschen gegen diese gefährliche Technologie wehren. Hier ist ein Bericht des Europäischen Kommission über die vorgeschlagenen Smart Meter Installierungen. Bitte beachten Sie dass Deutschland sehr zurückhaltend gegenüber Smart Metern ist. Grund dafür könnte die unrühmliche Deutsche Vergangenheit mit dem dazugehörigen Überwachungsstaat sein.
2.) Senden Sie diesen Artikel und den Film “Take Back Your Power” an Ihre Freunde und Familien. Schreiben Sie Briefe an ihre regionale Zeitung und sprechen Sie mit TV Reportern. Information und Bewusstheit über dieses wichtige Thema sind die Schlüssel zum Erfolg da fast alle Menschen, wenn sie sich über die Gefahren der Smart Meter bewusst werden, diese Technologie ablehnen. Die Energieunternehmen hoffen, dass sie dieses System installieren können bevor die Menschen bemerken was wirklich passiert. Sie können mithelfen, dies zu verhindern indem sie dieses Wissen weitervermitteln.
3.) Sprechen Sie mit den zuständigen Politikern in Ihrer Gemeinde und teilen Sie ihnen mit, dass die Frage der Smart Meter eine wichtige politische Entscheidung für sie darstellt, die auch noch in den nächsten Wahlen für Sie wichtig sein wird. Fragen Sie nach Gesetzen, die die Sicherheit, Gesundheit und Privatsphäre aller Österreicher schützt.
Herzlichen Dank für Ihr Interesse zu diesem wichtigen Thema. Bitte kontaktieren Sie mich um sich der globalen Bewegung gegen Smart Meter anzuschließen.
Jeromy Johnson, Masters Degree – Civil Engineering
San Francisco & Österreich
www.emfanalysis.com